Van Aelst Triptychon – Bild in drei Teilen

Pieter Coecke van Aelst ( Aelst 1502 – Brüssel 1550) war ein hochbedeutender und schon zu seiner Zeit sehr erfolgreicher Maler, Mitglied der Antwerpener Lukasgilde, der sich auf die Herstellung von Andachtsbildern  und Triptychen für den privaten Gebrauch spezialisiert hatte. Es gelang ihm, seine Werke über ein ausgeklügeltes Transport- und Handelssystem in ganz Europa zu verkaufen.  Er selbst reiste als junger Mann nach Italien, wo er sich sehr mit Architektur und Architekturzeichnung beschäftigte, ein Interesse, das auch in dem Triptychon, das nun im Dorotheum angeboten wird, seinen Niederschlag findet.

Die „Anbetung der Magier“ ist den Triptychen des Künstlers im Erzbischöflichen Museum in Utrecht und im Madrider Prado verwandt.

Lot Nr.29 Pieter Coecke van Aelst, Triptychon mit der Anbetung der Könige, EUR 100.000 ,- bis 150.000 ,-
Lot Nr.29 Pieter Coecke van Aelst, Triptychon mit der Anbetung der Könige, EUR 100.000 ,- bis 150.000 ,-

Außergewöhnlich ist, dass sich die Geschichte des Mittelbildes auch auf den Flügeln fortsetzt. Davor war es künstlerische Praxis, auf den Seitenflügeln getrennte Szenen zu zeigen. Coecke van Aelst ist mit dieser neuen Bildkomposition richtungsweisend für die nachfolgende Malergeneration.

Wichtig war dem Maler offenbar die Darstellung von Textilien und die Darstellung der kostbaren Goldschmiedegefäße, die die Könige dem Christuskind präsentieren. Coecke van Aelst reiste in den 1530er Jahren nach Istanbul. Die üppigen türkischen Trachten dürften ihn bei seiner Arbeit stark inspiriert haben.

Außergewöhnlich ist zudem die Provenienz des detailreichen Bildes:  Es befand sich im Besitz von Erzherzog Leopold Salvator (1863-1931) von Österreich, der im Schloss Hernstein in der Nähe von Baden bei Wien lebte.

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