Zerbrechliche und dennoch stabil wirkende Objekte – böhmisches Glas ist international schon lange nicht nur als Gebrauchsgegenstand, sondern vor allem als künstlerisches Mittel bekannt. Eine herausragende Sammlung solcher Objekte kommt am Mittwoch, den 20. Oktober im Dorotheum Prag zur Auktion.
„Tschechisches Glas spielt, wie ich meine, sowohl in technischer Hinsicht als auch in Sachen Ästhetik international nach wie vor in der obersten Liga. Umso wichtiger ist es, mit dieser relativ jungen Auktionssparte nach und nach eine Basis für Sammlungen zu schaffen – hier in Tschechien ebenso wie im Ausland.“
Maria Gálová
Nichts steht international so sehr für Tschechien wie böhmisches Glas.
War Kristallglas schon im 18. Jahrhundert besonders begehrt, erfuhr es mit dem Jugendstil im frühen 20. Jahrhundert neuerlich Aufschwung. In den späten 1950er-Jahren revolutionierten tschechische Künstler die Branche, als sie in der Verarbeitung neue Wege gingen: Glas wurde nicht mehr länger als reiner Gebrauchsgegenstand gesehen, sondern als Material, das sich frei formen und gestalten lässt.
In der Folge avancierte es zum künstlerischen Mittel – Glasobjekte standen bald auf einer Stufe mit Skulpturen und Gemälden.
Auktion „Fragile Power of Glass“
Dorotheum Prag, 20. Oktober 2016, 19 Uhr
Besichtigung bis 20. Oktober
___
Mária Gálová ist Direktorin des Dorotheum Prag