Ein Ausstellungsrückblick
Von 25. März bis 15. Juli 2018 war im englischen Landhaus Houghton Hall die Damien-Hirst-Ausstellung „Colour Space Paintings and Outdoor Sculptures“ mit dem Dorotheum als Hauptsponsor zu sehen. Das Schloss und der Garten bildeten die Kulisse für etliche berühmte Plastiken und 46 bislang nicht öffentlich gezeigte Bilder aus der neuen Serie „Colour Space“ des Künstlers.
Kurator Mario Codognato inszenierte die Ausstellung mit viel Gespür in den Prunkräumen des Schlosses aus dem 18. Jahrhundert, wo Hirsts Bilder den angestammten Platz der Alten Meister einnahmen. Ein besonderes ästhetisches Erlebnis bot der Kontrast zwischen den opulenten, in Gold getauchten Prunkräumen und den bunten „Punktebildern“, hauchte er doch der beschaulich-altehrwürdigen palladianischen Architektur neues Leben ein.
Houghton war von den Architekten Colen Campell und James Gibbs geplant und 1722 vom ersten britischen Premierminister Sir Robert Walpole errichtet worden. Es ist eines der bedeutendsten Beispiele palladianischer Architektur im Vereinigten Königreich. 1797 wechselte das Schloss durch Heirat in den Besitz der Familie Cholmondeley, die es bis heute bewohnt und in den Sommermonaten regelmäßig für Besucher öffnet. Im Lauf der Zeit trug man eine eindrucksvolle Sammlung ortsspezifischer zeitgenössischer Kunstwerke, etwa von James Turrell, Rachel Whiteread und Richard Long, zusammen – ein ideales Setting für die Arbeiten Hirsts. Bei der jüngsten Ausstellung waren erstmals zahlreiche Werke des gefeierten Turner-Preisträgers im historischen Rahmen eines klassischen englischen Landhauses zu sehen, dessen Ambiente eine wunderbare Kulisse für Hirsts große Themen Kunst, Schönheit, Religion, Wissenschaft, Leben und Tod bildete.
Als eines der ältesten Auktionshäuser Kontinentaleuropas legt das Dorotheum großen Wert auf Tradition und Geschichte, durch die Förderung und den Verkauf moderner und zeitgenössischer Kunst ist es aber auch offen für alles Neue. In Zusammenarbeit mit Houghton Hall eine Hirst-Ausstellung auszurichten war die perfekte Gelegenheit, das Historische mit dem Zeitgenössischen zu verbinden, aber auch die Unterstützung von Kultureinrichtungen und gemeinnützigen Organisationen zu intensivieren.