In Erwartung der kommenden großen Juwelen Auktion im Dorotheum am 21 April, möchten wir einen Blick auf den kostbarsten aller Edelsteine werfen: den Diamanten, das Juwel für die Ewigkeit. Anhand von vier Beispielen aus unserer Auktion wollen wir Ihnen eine Anleitung präsentieren, die Ihnen die Bewertung eines Diamanten erleichtern soll. So können Sie vor Ihrem mit Juwelen geschmückten Gegenüber bei Cocktail oder Dinner mit Ihrem Wissen glänzen: Hier sind die „4 C’s“ der Diamantenkunde:
1. Carat (Karat)
Das erste Kriterium bei der Bewertung eines Diamanten ist sein Gewicht.
Die Anzahl der Carat, die ein Diamant erreicht, entspricht seinem Gewicht, wobei 1 Carat mit 0,2 g definiert ist. Generell gilt: Je mehr Carat, also je schwerer, desto seltener ist der Diamant und umso höher sein Wert.
Um das erste der 4 Cs zu veranschaulichen, bietet sich am besten der schwerste Diamantring unserer Auktion an, Lot 40. Der Ring fasst einen großen Diamanten, mit einem Gewicht von 5,8 Karat.
Das Gewicht ist der einfachste Weg um anfangs den Wert eines Diamanten zu bestimmen. Es ist aber wichtig zu beachten, dass sich der tatsächliche Wert eines Diamanten nicht nur aus seinem Gewicht sondern aus der Summe von vier Kriterien ergibt.
Die weiteren drei Cs, haben natürlich auch einen Einfluss auf den Wert eines Diamanten. Zwei Diamanten können z.B. das gleiche Gewicht haben aber aufgrund unterschiedlicher Farbe, Schlifftechnik und Klarheit in ein unterschiedliches Preissegment fallen.
2. Cut (Schliff)
Das kniffligste Kriterium ist der Schliff. Die technisch komplexe Bearbeitung lässt sich nur schwer bewerten.
Der Schliff eines Diamanten soll sich auf die natürliche Form beziehen, im engeren Sinn sind es runde, birnenförmige und ovale Formen. Der entscheidende Faktor ist, wie gut die ausgeschnittenen Facetten mit dem Licht interagieren, ein symmetrischer Schliff eine harmonische Proportion ergibt.
Der Schliff des Diamanten erzeugt den Glanz, der den Stein so wertvoll macht. Ein schlecht geschliffener Stein bedeutet ein Endprodukt, das weniger lichtdurchlässig und weniger „brilliant“ ist, als ein Juwel es sein sollte. Der häufigste „Cut“ eines Diamanten ist der runde Brillantschliff. Ausgefallene Schnitte sind jedoch ebenfalls weit verbreitet, aber wertmindernd. Um eine Vorstellung von der Komplexität der Diamantbearbeitung zu bekommen, werfen Sie einen Blick auf das Diagramm, das zeigt, wie viele Facetten des Diamanten präzise gesetzt werden müssen, um ein bestmögliches Lichtspiel zu erzeugen.
Die Bewertung eines Schnittes ist so kompliziert, weil es einer präzisen und komplexen Analyse bedarf, um die vielen Facetten des Diamantschliffs und ihre Proportionen einzuschätzen.
Nun kommen wir zu Lot 42, einem besonders schönen Anhänger, mit einem Diamanten, Gewicht 5.08 Carat. Der Diamant wurde mittels Zertifikat folgendermaßen eingestuft: Schliff: Sehr gut, Symmetrie: Gut, Proportionen: Sehr gut.
Die Reinheit bezieht sich auf das Fehlen von Einschlüssen im Stein. Durch den Prozess, der Diamanten entstehen lässt, (große Mengen von Kohlenstoff werden durch Wärme und Druck, tief in der Erde zusammengedrückt, vgl. Henry Kissinger : „Ein Diamant ist ein Stück Kohle, das unter Druck besser wird.“), treten oberflächliche und interne Einschlüsse auf. Je weniger Einschlüsse oder Flecken ein Diamant aufweist, desto schöner und wertvoller ist er. Unten sehen Sie eine Bewertungsskala, die für die Messung des Reinheitsgrades von Diamanten verwendet wird.
3. Clarity (Reinheit)
Unser vorletztes Beispiel ist mit Sicherheit eines der absoluten Highlights unserer Schmuck Auktion: Los 72. Dieser schöne, ovale Diamant-Ring, 3,01 Carat von Cartier, hat den beeindruckenden Klarheitsgrad IF –„Lupenrein, keine inneren Merkmale“. Als ob das nicht schon genug wäre um einen Diamant-Liebhaber zu begeistern, wurde beim Diamanten eine Farbe der Klasse E festgelegt, ein „Sehr gut“ beim Schliff und die Bewertung „Gut“ bei der Symmetrie.
4. Colour (Farbe)
Ein chemisch reiner und in seiner Struktur perfekter Diamant hat keine Farbe. Desto heller der Farbton, desto wertvoller ist der Diamant. Obwohl verschiedene chemische Prozesse zu gelben, blauen, roten, rosaroten und grünen Diamanten führen – diese natürlichen Fancy-Steine erzielen bei internationalen Auktionen Spitzenpreise – in der Natur am häufigsten sind weiße Diamanten zu finden, die mit Hilfe einer Skala: (D) farblos bis (Z) hellgelb eingestuft werden. D deshalb, weil man hofft, in der Natur einmal noch reinere Steine (A-C) zu entdecken. Unten sehen Sie ein Diagramm, das weiße Diamanten in ihrer Farbigkeit differenziert.
Es braucht einen erfahrenen Experten, um die feinen Unterschiede in der Farbgebung eines Diamanten zu messen. Um unsere letzte Kategorie mit einem Beispiel auszustatten, zeigen wir Ihnen ein Diamant-Armband, Lot 45. Dieses Armband hat ein Gesamtgewicht von 22,83 Carat und wurde in 900 Platin gefasst. Die Diamanten sind im „Emerald-Cut“ geschliffen, die Klarheit mit VVSI-SI bewertet und die Farbe liegt im Bereichen J-M.
Hat diese überblicksmäßige Anleitung bei Ihnen das Interesse geweckt, noch mehr glitzernde Dinge zu erfahren? Im aktuellen Katalog der Dorotheum Schmuck Auktion entdecken sie viele Details und Informationen.
Die Auktion findet im Palais Dorotheum in Wien am Donnerstag, den 21. April 2016 statt. Beginn ist um 14.00 Uhr.