Am 10. November gelangt das herausragende Bildnis eines Edelmanns mit Hund von Bernardino Campi zur Auktion.
Höhepunkte der Porträtkunst
Das Bildnis eines Edelmanns mit Hund stellt eine bedeutende Hinzufügung zum Porträtschaffen Bernardino Campis der 1550er-Jahre dar, als dieses insbesondere beim Mailänder Adel Anklang fand. Das vorliegende Gemälde zeichnet sich durch eine höchst ausgewogene Komposition und eine verfeinerte Palette und Maltechnik aus. Bildgröße und höfische Komposition verweisen auf den hohen gesellschaftlichen Rang des Dargestellten, dessen Identifikation jedoch durch das Fehlen von Inschriften und konkreten Attributen verhindert wird.
Bernardino Campis von großer Feinheit zeugende Wiedergabe der schlanken, gelängten Hände des Dargestellten, die einen nahezu perlmutternen Glanz aufweisen, ist typisch für das Schaffen des Künstlers. Dies gilt auch für die Beachtung, die der Künstler den präzise charakterisierten Gesichtszügen geschenkt hat, sowie für die Sorgfalt, mit der die Innenschau im Ausdruck des Dargestellten eingefangen wurde.
Dieses Porträt eines Gentlemans zählt zu den Höhepunkten von Campis Porträtkunst. Biograf Alessandro Lamo hielt fest, dass Campi „als nach dem Leben schaffender Porträtist so viel Treue und Leichtigkeit an den Tag legte wie kein anderer Maler unserer Zeit, so sehr, dass er seinen Dargestellten sowohl große Anmut als auch Lebenstreue sowie einen Ausdruck des Liebreizes verlieh, den wir bewunderten.“
Bernadino Campi war Sohn eines Goldschmiedes, der den Sohn in der Goldschmiedekunst unterwies, ihn aber auch als Künstler ausbildete. In Mantua wurde Campi Schüler von Ippolito Costa unterrichtet und lernte Guilio Romano kennen. Ein Auftrag von Isabella von Capua, Gattin von Ferrante Gonzaga, führte ihn nach Mailand und begründete seinen Ruf als Porträtmaler. Bernadino Campi starb im Alter von fast 70 Jahren. Seine bekannteste Schülerin war Sofonisba Anguissola.
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