Zu den faszinierendsten Sujets der Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts zählen die sogenannten Galeriebilder, Darstellungen fiktiver oder realer Gemäldegalerien und Sammlerkabinette.
Bekanntestes Werk dieser Gattung ist „Erzherzog Leopold Wilhelm in seiner Gemäldegalerie“, um 1650 von dem erzherzoglichen Hofmaler David Teniers II gemalt. Das im Kunsthistorischen Museum Wien befindliche Gemälde zeigt den Auftraggeber in kultiviertem Gespräch mit Gleichgesinnten, umgeben von seinen Bildern, Skulpturen und Kunstkammerobjekten. Ein späteres, aber nicht minder anschauliches Beispiel bietet das von dem nahezu unbekannten böhmischen Maler Anton Franz Hampisch Mitte des 18. Jahrhunderts geschaffene Galeriebild, das nun den Weg ins Dorotheum fand. Von Hampisch weiß man nur, dass er zwischen 1723 und 1768 in Prag tätig war und 1727 die berühmte, heute noch in situ existierende Sammlung der Grafen Kolowrat in Prag und Reichenau (Ostböhmen) bewertete. Weitere Galeriebilder von Hampisch befinden sich in der Nationalgalerie Prag und im Muzeum Narodowe in Warschau. Für sie verwendete Hampisch unter anderem Gemälde aus der ihm vertrauten Kolowrat Sammlung, ebenso wie für das vorliegende Galeriebild: Einige der darauf zu sehenden Werke von zumeist niederländischen und flämischen Künstlern versah Hampisch mit den Namen der Maler, unter anderem Jan van Dalens, Jan Philips van Thielens, Gerard Thomas’, Gaspar van den Hoeckes und Anthony van Dycks. Nicht alle der Gemälde sind identifiziert, einige jedoch einfach zuschreibbar.
INFORMATIONEN zur AUKTION
Auktionsdatum: Auktion Alte Meister, 22. Oktober 2019, 17.00 Uhr
Auktionsort: Palais Dorotheum, Dorotheergasse 17, 1010 Wien
Besichtigung: 12. Oktober 2019 – 22. Oktober 2019
Informationen: Alexander Strasoldo ist Experte für Alte Meister im Dorotheum