All you need is LOVE
Die Geschichte von Robert Indianas ikonischem Pop-Schriftzug LOVE
LOVE – die in einem Quadrat angeordneten Lettern des amerikanischen Künstlers Robert Indiana sind zu einer Ikone der Pop-Art geworden und auch außerhalb der Kunstszene allgegenwärtig. Indiana gestaltete LOVE als Gemälde, als Plastiken, als Siebdruck oder auch als Teppich. Liebe kennt ja bekanntlich keine Grenzen, in speziellen Fällen aber doch: Es gibt auch verschiedene Länder-Fassungen von Love wie die Schwarz-Rot-Gelbe German LOVE, die Blau-Weiß-Rote American LOVE oder eine Fassung mit hebräischen Schriftzeichen.
Bereits 1973 zierte das Motto und Symbol der Hippie-Generation auch eine Briefmarke der Vereinigten Staaten.
Der Ursprung dieses unglaublichen Welterfolgs liegt dabei in einer kleinformatigen Auftragsarbeit.
Vom MoMA/New York erhielt Indiana um 1964 den Auftrag zur Gestaltung einer Weihnachtskarte. In drei kleinen Ölgemälden entwickelte er das LOVE Motiv. Die Rot-Blau-Grüne Variante wurde für die Umsetzung im Siebdruck-Verfahren ausgewählt. Der große Erfolg dieser Karte veranlasste Indiana dazu, eine Auflage in größerem Format zu drucken, der dann zahlreiche Varianten folgten.
„God ist love“ stand als einzige Dekoration in der Kirche, die Indiana als Kind frequentierte. Dies inspirierte ihn laut Mental Floss Magazine ebenso zum charakteristischen Design wie auch das Schild an der Tankstelle „66 Gas Station“, wo sein Vater gearbeitet hatte. Gegenüber dem Magazin beschrieb Indiana die ursprünglichen Farben seiner legendären Arbeit als „das Rot und Grün dieses Schildes gegen den blauen Himmel“ von Indiana, dem US-Bundesstaat. Indiana ist also der Künstlername: Robert Indiana hieß ursprünglich Robert Clark.
Sein legendärer Schriftzug, synonym für das Jahrzehnt der (freien) Liebe, bekam in den 1980er Jahren sein Pendant. Die kanadische Künstlergruppe General Idea paraphrasierte LOVE, es wurde zu AIDS. Gran Fury, eine Künstler-Aids-Aktivistengruppe aus New York gestaltete das Motto in Indianas Manier gar zu RIOT angesichts der Diskriminierung Aids-Kranker um. 2008, anlässlich der amerikanischen Präsidentschaftswahlen, modifizierte der Künstler selbst LOVE in HOPE, „der Liebe naher Verwandter (Indiana)“, um. Die Einnahmen aus der Edition spendete er der demokratischen Partei.
Das LOVE-Zeichen wurde auch manchmal persifliert oder etwa von Musikgruppen adaptiert.
Wer hätte gedacht, dass eine ursprüngliche Weihnachtskarte immer wieder um die Welt geht.
INFORMATIOEN ZUR AUKTION
Aufgrund der aktuellen Corona-Situation ist derzeit die Besichtigung und Ersteigerung der Werke nur online auf der Dorotheum Website möglich.
Auktionsdatum: 24. März 2020, 14.00 Uhr
Besichtigung: online unter: www.dorotheum.at
Ersteigerung: online unter: www.dorotheum.at
Information: Raphael Achterberg, Experte für Moderne und Zeitgenössische Druckgraphik, raphael.achterberg@dorotheum.at