Rubens und Werkstatt: Bauernstreit

Peter Paul Rubens Werkstatt und Peter Paul Rubens, Streitende Bauern beim Kartenspiel, Öl auf Holz, 73,2 x 104,6 cm, Schätzwert € 200.000 – 300.000, Auktion Alte Meister, 8. Juni 2021

Bierkrüge werden geschleudert, Dreschflegel geschwungen, Weiber zanken sich … Die Dramatik solcher unschönen bäuerlichen Szenen wird zweifellos auch im prächtigen Antwerpener Herrenhaus Peter Paul Rubens’ für Diskussionsstoff gesorgt haben, wo sich verschiedene Versionen dieser Szene befanden. Die leeren Bierkrüge und die auf dem Boden verstreuten Spielkarten können zweifellos als Warnung vor den Folgen der Trunkenheit und Zockerei gedeutet werden; oder aber als Versatzstücke dessen, wofür die flämische Malerei bekannt ist: die salopp-belustigende Darstellung des zeitgenössischen Alltags. Die Motivik dieser Komposition stammte ursprünglich von Pieter Bruegel dem Älteren, auch „Bauernbruegel“ genannt. Er war der Vater Jan Bruegels I., mit dem Rubens eng befreundet war und zusammenarbeitete. Rubens machte sich ein Vergnügen daraus, Arbeiten der Künstlergeneration vor ihm mit einem Augenzwinkern zu interpretieren und zu verfeinern, wie das vorliegende Werk unschwer erkennen lässt.

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