Wolfgang Maritsch im Gespräch mit Rudolf Polanszky, Foto: Privatbesitz
Martha Jungwirth, Hubert Schmalix, Inge Dick oder Erwin Wurm – eine erlesene österreichische Privatsammlung mit prominenten Namen gelangt im Rahmen der Contemporary Week des Dorotheum zur Auktion.
Die Sammlung Froh(n)berg umfasst mehr als 350 ausgesuchte Werke des 20. und 21. Jahrhunderts, die das Sammlerehepaar Tine Salis und Wolfgang Maritsch im Laufe seines gemeinsamen Lebens zusammengetragen hat. In erster Ehe war Tine Salis mit dem Kunsthändler Thomas Salis verheiratet gewesen, mit dem sie den Grundstock der Sammlung in den 1980er-Jahren gelegt hatte.
Tine Salis war über viele Jahre Vorsitzende des Freundeskreises des Museums der Moderne in Salzburg, Wolfgang Maritsch war maßgeblich an der Vermittlung der Fotosammlung der Länderbank an das Salzburger Museum Rupertinum beteiligt. Die intensive Auseinandersetzung mit Fotografie erklärt den Sammlungsschwerpunkt, insbesondere die Düsseldorfer Schule von Bernd und Hilla Becher mit Axel Hütte.
Einen bedeutenden Teil ihres Lebens verbrachten die beiden Sammler in ihrem stimmungsvollen Salzburger Wohnsitz am Frohnburgweg sowie in ihrem malerischen Berghaus bei Kitzbühel, wo natürlich auch Werke von Alfons Walde nicht fehlen durften. Der Name der Sammlung versteht sich als ein kunstvolles „Portmanteau“ der beiden geliebten Wohnsitze, an denen der Großteil der Kunst ausgestellt war. Mit beiden Orten war das Paar eng verbunden, sie dienten als Inspiration wie auch der Erholung, wenn sie von ihren weiten Reisen zurückkehrten, die sie über viele Monate regelmäßig nach Indien und in den asiatischen Raum führten. Wenn sie nicht im Ausland waren, verkehrten sie in Salzburg und Kitzbühel mit befreundeten Künstlern und Literaten wie H. C. und Rosa Artmann, Rudolf Polanszky, Peter Simonischek, Franz Josef Altenburg und vielen anderen.
Tine Salis und Wolfgang Maritsch haben Kunst nicht nur gesammelt, sondern sie haben sie zu einem integralen Bestandteil ihres Lebens gemacht. Sie sahen in der Kunst nicht nur ästhetischen Genuss, sondern auch eine Möglichkeit, die Grenzen des Bekannten zu erweitern, verschiedene Kulturen und Gedankenwelten zu erforschen. Diese Leidenschaft trieb sie an, Werke mit sorgfältiger Hingabe und Passion zusammenzutragen.
AUKTIONEN
Zeitgenössische Kunst I, 29. November 2023, 18 Uhr
Zeitgenössische Kunst II, 30. November 2023, 18 Uhr
Palais Dorotheum, Dorotheergasse 17, 1010 Wien
Tel. +43-1-515 60-358, 386, 765