In den traditionsreichen Glasbläserstädten Lauscha (Thüringen) und Gablonz (damals Österreichisch-Ungarische Monarchie, heute Jablonec nad Nisou in Tschechien) begann Mitte des 19. Jahrhunderts eine besondere Erfolgsgeschichte: Die Glashütten dieser Regionen nahmen die Herstellung von Christbaumschmuck aus Glas auf – und prägten damit eine weltweite Weihnachtstradition.

Lauscha gilt als die Geburtsstätte der gläsernen Christbaumkugel. In zahllosen kleinen Familienbetrieben entstanden kunstvolle Unikate – von Hand gefertigt, versilbert oder bemalt. Zunächst fertigte man Glasnachbildungen von Früchten und Nüssen, bevor die klassische Christbaumkugel ihren Siegeszug antrat. Besonders frühe Stücke werden als „viktorianischer Christbaumschmuck“ bezeichnet – ein Hinweis auf Königin Victoria (1819–1901), deren deutsche Wurzeln im nahe gelegenen Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha lagen. Fein versilberte oder vergoldete Drähte wurden kunstvoll um Glaskugeln und filigrane Figuren gewickelt – ein Stil, der bis heute begeistert.

In Gablonz entfaltete sich der Erfindungsreichtum der Glaskünstler auf besonders fantasievolle Weise: Hier entstanden aufwendig gearbeitete Figuren aus Glasstäben, aneinandergereihten Perlen und Kugeln, verbunden durch feine Drähte. Diese filigranen Kunstwerke machten den Ort weltberühmt. Besonders originell waren die Motive: Miniaturen von Alltagsgegenständen, Tierfiguren wie Spinnen oder Hummer, sowie Darstellungen von Zeppelinen, Schiffen, Windmühlen, Eisenbahnen, Flugzeugen oder Autos – alles liebevoll in Heimarbeit gefertigt.

Der Charme dieser historischen Schmuckstücke liegt nicht nur in ihrer kunstvollen Gestaltung, sondern auch in der Geschichte, die sie erzählen – von Handwerkskunst, Tradition und weihnachtlicher Vorfreude.

AUKTION
Historischer Christbaum- und Weihnachtsschmuck, 14. November, 11:00
Dorotheum Salzburg, Schrannengasse 7, 5020 Salzburg
20c.paintings@dorotheum.at
Tel. +43-1-515 60-358, 386











