Wittgenstein-Ausstellung im Leopold Museum

Ludwig Wittgenstein

LUDWIG WITTGENSTEIN

Fotografie als analytische Praxis

12.11.2021–06.03.2022

CHRISTIAN BOLTANSKI 1939—1964 Album de Photo de la Famille D., 1971 (Detail), 25 Fotocollagen, Deckblatt, Typoskript, je 28 × 21 cm, MUSEUM MMK FÜR MODERNE KUNST, Frankfurt am Main, Foto: Axel Schneider © Bildrecht Wien, 2021
CHRISTIAN BOLTANSKI 1939—1964 Album de Photo de la Famille D., 1971 (Detail), 25 Fotocollagen, Deckblatt, Typoskript, je 28 × 21 cm, MUSEUM MMK FÜR MODERNE KUNST, Frankfurt am Main, Foto: Axel Schneider © Bildrecht Wien, 2021

Mit Ludwig Wittgenstein (1889–1951) umkreist die Ausstellung einen der bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts, dessen Wurzeln in einer großbürgerlichen Familie lagen, die maßgeblich zur Entwicklung und Förderung der Wiener Moderne beigetragen hat. Doch nicht seine bahnbrechenden philosophischen Schriften oder deren Strahlkraft auf die bildende Kunst stehen im Mittelpunkt, sondern der Fotograf Wittgenstein – der Autor, Sammler und Arrangeur von Fotografien. Damit liegt der Fokus auf einem bisher kaum beachteten Nebenschauplatz, der hier erstmals im Detail und mit einem weit gefassten Begriff des Fotografischen analysiert wird. Darüber hinausgehend setzt die Ausstellung Wittgensteins Fotografien mit der fotografischen Praxis und Theorie zeitgenössischer Künstler*innen in Dialog.

Das Dorotheum, wo auch immer wieder Objekte aus dem Umfeld Ludwig Wittgenstein und seiner kunstorientierten Schwester Margarethe Stonborough-Wittgenstein zur Auktion kommen, unterstützt die Ausstellung als Sponsor.

MORIZ NÄHR (zugeschrieben) Kompositporträt der Geschwister Wittgenstein, ca. 1925, Silbergelatineabzug, 11,1 × 8,2 cm, Wittgenstein Archive Cambridge, Foto: Wittgenstein Archive Cambridge
MORIZ NÄHR (zugeschrieben) Kompositporträt der Geschwister Wittgenstein, ca. 1925, Silbergelatineabzug, 11,1 × 8,2 cm, Wittgenstein Archive Cambridge, Foto: Wittgenstein Archive Cambridge

Die Ausstellung inkludiert neben dem bisher nur teilweise publizierten Fotoalbum aus den 1930er Jahren, dem berühmten Kompositporträt der Geschwister Wittgenstein, den Automatenfotos und anderen inszenierten Selbstporträts sowie den Aufnahmen des gemeinsam mit Paul Engelmann entworfenen Hauses für Margarete Stonborough-Wittgenstein auch Auszüge aus der Nonsense Collection und eine repräsentative Auswahl seiner Ansichtskartenkorrespondenz mit Familie und Freunden, die eine die Bildebene dieses Mediums immer mitreflektierende Praxis des Kommunizierens offenbart. Vor dem Hintergrund seiner Überlegungen zur Fotografie, die bis zum Vorhaben reichen, einen „Laokoon für Fotografen“ zu schreiben, lädt dieser quantitativ überschaubare Materialbestand dazu ein, Wittgensteins Verständnis und Verwendung des Mediums für eine zeitgenössische Re-Vision fruchtbar zu machen.

THOMAS RUFF Anderes Porträt 109A/32, 1994/95, Siebdruck auf Papier, 200 × 150 cm, Courtesy Thomas Ruff, Foto: Thomas Ruff © Bildrecht Wien, 2021
THOMAS RUFF Anderes Porträt 109A/32, 1994/95, Siebdruck auf Papier, 200 × 150 cm, Courtesy Thomas Ruff, Foto: Thomas Ruff © Bildrecht Wien, 2021

Die Ausstellung setzt Wittgensteins Fotografien mit der fotografischen Praxis und Theorie zeitgenössischer Künstler*innen wie Vito Acconci, Miriam Bäckström, John Baldessari, Gottfried Bechtold, Anna und Bernhard Blume, Christian Boltanski, Hanne Darboven, Ólafur Eliasson, Hans-Peter Feldmann, Günther Förg, Herbert W. Franke, Nan Goldin, Peter Handke, Heinrich Heidersberger, Peter Hujar, Anna Jermolaewa, Birgit Jürgenssen, Mike Kelley, Anastasia Khoroshilova, Friedl Kubelka, David Lamelas, Sherrie Levine, Sharon Lockhart, Inés Lombardi, Dóra Maurer, Trevor Paglen, Sigmar Polke, Timm Rautert, Gerhard Richter, Martha Rosler, Thomas Ruff, Norman Saunders, Alfons Schilling, Cindy Sherman, Katharina Sieverding, Margherita Spiluttini, Dominik Steiger, Sturtevant, Hiroshi Sugimoto, Andy Warhol, Gillian Wearing, Peter Weibel, Manfred Willmann, Otto Zitko, Heimo Zobernig u. a. in Dialog.

LUDWIG WITTGENSTEIN

Fotografie als analytische Praxis

12.11.2021–06.03.2022

Leopold Museum Wien

Ludwig Wittgenstein (Werke und Texte): © Master and Fellows of Trinity College Cambridge

Mehr über das Dorotheum als Kooperationspartner finden Sie hier.

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