Die Kleinen geben Gas
Auch Kleinwagen gehen bei der Auktion Klassische Fahrzeuge am 23. Juni ins Rennen:
Klassiker wie Puch oder Fiat 500 sind am Start, genauso wie ein silberner Mini und ein kleiner Renault.
Der kleine Wagen von Fiat
Fiat 500
Mehrere Generationen von Kleinwagen des Herstellers Fiat laufen unter Fiat 500, auf Italienisch Fiat Cinquecento.
Im Frühling 1952 erschien in der italienischen “Unita“, der Zeitung der kommunistischen Partei, ein Artikel mit dem Vorwurf, Fiat baue nur noch Autos für Besserverdiener. So brachte Fiat am 4. Juli 1957 den Nuova 500 auf den Markt und bewies damit das Gegenteil.
In der Ausstattung war er sehr spartanisch gehalten, so konnten die Fensterscheiben etwa nicht aufgekurbelt werden, Lüftungsschlitze und ein Faltdach machten die italienischen Sommerfahrten erträglich.
Heute sind die einstigen Volksautos Kultobjekte!
Fiat 600
Der Fiat 600 dann, war ein wesentlicher Baustein zum Erfolg der Marke in den 1950er und 60er Jahren.
In Italien ein “Volkswagen“, aber im restlichen Europa ein Maßstab der Kleinwagenklasse mit über 100 km/h. Genau deswegen wurde er auch von zahlreichen anderen Herstellern wie NSU, Seat, Zastava oder auch Steyr in Lizenz gebaut. Die Unterschiede beschränkten sich auf Dekoration und Embleme. Im Laufe der Jahre wurde der 600 beständig weiterentwickelt, neben Hubraumerweiterung und Karosserieänderungen wurde 1964 der Anschlag der Türen von hinten nach vorne verlegt.
Der Steyr-Fiat, der am 23. Juni zur Auktion gelangt aber, ist noch mit den alten, sogenannten „Selbstmördertüren“ ausgestattet. Die Türen sind hinten angeschlagenen und hin und wieder selbständig während der Fahrt aufgesprungen. Mitte der 1960er wurde diese Art der Montage hier verboten.
Das Modell aus Österreich
1957 präsentierte nun auch Steyr-Daimler-Puch den 500. Die Hülle kam von Fiat, der Rest aus Graz. Luftgekühlter Boxermotor, vollsynchronisiertes Getriebe und ein linksdrehender Tacho ließen den kleinen Steirer aber doch etwas besser sein als sein italienisches Vorbild.
Vespa 400
Vier Räder geben doppelt Gas!
1957 wurde auf dem Pariser Automobilsalon von Piaggio der Kleine Wagen Vespa 400 vorgestellt: eine moderne Cabrio-Limousine, als Konkurrenz zu Isetta und Goggo. Um mit dem Fiat 500 nicht zu sehr konkurrieren zu müssen, entschloss man sich, den Vespa 400 nur in Frankreich zu produzieren, mit dem dortigen Markt im Fokus.
1962 Renault 4CV
ein Schnittchen auch in Grün
Wir sind wieder auf dem Pariser Automobilsalon, früher aber, im Jahr 1946: dort zeigte auch Renault den 4CV den modernen Kleinwagen mit selbsttragender Karosserie, vier Türen und Heckmotor.
Schnell entwickelte sich der 4CV zu Frankreichs Volkswagen und hielt sich bis 1961 im Programm.
Die ersten Fahrzeuge die in Serien gingen waren cremebeige, was dem Wagen den Spitznamen “Cremeschnittchen“ einbrachte. Er war ein kleiner Wagen für den Alltag, der aber auch Rennen wie Monte Carlo, Le Mans und die Mille Miglia, jeweils in seiner Klasse zwar, gewinnen konnte!
… und auch die Briten düsen mit
Die Suezkrise von 1956, die erste Energiekrise, die auch deutlich spürbare Auswirkungen für die westliche Welt mit sich brachte, gab den Anstoß zur Entwicklung eines kleinen und sparsamen Autos.
Am 18. August 1959 wurde der Mini in Birmingham vorgestellt, sein dauerhafter Erfolg aber war noch nicht abzusehen.
Sir Alec Issigonis hatte das Auto auf einer Serviette oder Tischdecke entworfen, das Platz für vier Erwachsene und Gepäck bot – zu diesem Zeitpunkt eine unvorstellbare Kombination.
Vom kleinen Flitzer zum Mehrsitzer
Es geht auch groß, am besten größer: Der tipo dieci von Alfa Romeo ist eine der ersten Neukonstruktionen Alfa Romeos nach dem Krieg. Der Kleinlaster wurde Romeo getauft und 1954 auf dem Turiner Autosalon als Kastenwagen und Minibus der Öffentlichkeit vorgestellt. Er war ein „Autotutto“, ein Auto für alles!
Als kultiger Reisewagen mehrerer Generationen kann der Volkswagen-Bus, der Volkswagen T2 bezeichnet werden.
AUKTION
Klassische Fahrzeuge
23. Juni 2018, 16 Uhr
Fahrzeug- und Technikzentrum, Wien-Vösendorf