Zwischen „Jazz Age“ und „Roaring Twenties“: Skulpturen von Demetre Chiparus werden am 18. November bei der Jugendstil-Auktion angeboten.
Es sind die Pose, die extraordinäre Haltung, die spezielle Drehung und die grazile Anmut, die Demetre Chiparus’ Chryselephantine-Frauenfiguren aus Bronze, Emaille und fein geschnitztem Elfenbein ihre Einzigartigkeit verleihen. Der Künstler des eleganten Luxusstils steht für Stilsicherheit, technische Präzision in der Ausführung und Ideenreichtum.
Wie modernisiert Chiparus sein Frauenbild nun in dieser Zeit des Übergangs, der Widersprüche und Rebellionen? Er ereifert sich hier in der Imitation und Übertreibung von Kostümen, Juwelen, Haartrachten und Posen – sicherlich beeinflusst vom Ballets Russes, das 1909 in Paris von Sergei Djagilew gegründet wurde und seinen ersten Auftritt hatte, aber auch infolge eines Revivals der ägyptischen wie orientalistischen Kunst und ihrer Tänze. Durch diese Stilisierung, aber auch kraft ihrer unmittelbaren Körperlichkeit und Präsenz werden die Tänzerinnen zu Trägerinnen eines Zeitgeschmacks, um sich zugleich in eine Sphäre der distinguierten Unnahbarkeit zu erheben: „just look …“
Magda Pfabigan ist Expertin für Jugendstil und Art Déco im Dorotheum.
AUKTION
Jugendstil, 18. November 2021
Palais Dorotheum, Dorotheergasse 17, 1010 Wien
magda.pfabigan@dorotheum.at
Tel. +43-1-515 60-383