Auktion Druckgrafik und Editionen: Susanne Wenger

Susanne Wenger – Visionärin und Bewahrerin

Die 1915 in Graz geborene Künstlerin Susanne Wenger verließ Österreich bereits 1949 und zog gemeinsam mit ihrem Mann dem Kulturphilosophen Ulli Beier nach Westafrika. In Nigeria fand sie bald eine neue Heimat und begann sich nach einer überstandenen schweren Krankheit intensiv mit der Mythologie und Religion des Volkes der Yoruba auseinanderzusetzen. Sie wurde zur Priesterin geweiht und begründete gemeinsam mit Yoruba-Künstlerin, Handwerkern und Priestern das Kollektiv „New Sacred Art“. Die Gruppe restaurierte und erweiterte die Heiligen Haine von Oshogbo. Der Ort mit seinen zahlreichen Skulpturen, Kultschreinen und architektonisch kühnen Bauwerken gehört seit 2007 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Susanne Wenger, (Graz 1915-2009 Oshogbo/ Nigeria), 7 Holzschnitte (zusätzlich 1 Doublette) auf japanähnlichem Papier, ca. 1960, jeweils signiert Wenger, unterschiedliche Darstellungsmaße, Papiermaße ca. 50,5 x 51,5 cm, Startpreis € 1.200

Susanne Wenger war mit ihrem künstlerischen Schaffen stets Bewahrerin und mutige Vordenkerin zugleich. In den 40er Jahren war sie in Wien an der Gründung des Art Club Österreich beteiligt und hatte bereits zahlreiche internationale Ausstellungsbeteiligungen u.a. mit Sonia Delaunay und anderen französischen Künstlern der Nachkriegszeit. Sie hätte zu einer zentralen Figur der Wiener Kunstszene werden können. Anstatt dessen entschloss sie sich nach Afrika auszuwandern. Wengers Werke wurden jedoch auch während ihrer Zeit in Nigeria in Ausstellungen in Europa und Amerika gezeigt, sie hielt weiterhin Kontakt zu wichtigen Kuratoren und zeigte ihre Arbeiten u.a. in Paris, London und Los Angeles. 2001/02 war die Künstlerin an der vom früheren Dokumenta-Leiter Okwui Enwezor kuratierten Ausstellung „The short century – independance and Liberation Movements in Africa“ beteiligt.

In ihrer Wahlheimat Nigeria wird Wenger als Priesterin und als Bewahrerin der Yoruba-Kultur von vielen verehrt. Auch in Österreich erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen für ihr künstlerisches Schaffen. Die Susanne Wenger Foundation in Krems pflegt heute Erbe der Künstlerin.

Das angebotene Konvolut besteht aus 7 Holzschnitten, die wohl in der 1960er in einer Ausstellung in London gezeigt wurden. Sie stammen aus britischem Privatbesitz.

INFORMATIONEN ZUR AUKTION

Aufgrund der aktuellen Corona-Situation ist derzeit die Besichtigung und Ersteigerung der Werke nur online auf der Dorotheum Website möglich.

Auktionsdatum: 24. März 2020, 14.00 Uhr

Besichtigung: online unter: www.dorotheum.at

Ersteigerung: online unter: www.dorotheum.at

Information: Elisabeth Wallner, Expertin für Moderne und Zeitgenössische Druckgraphik, elisabeth.wallner@dorotheum.at

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