Komplex und praktisch – der ewige Kalender

Sie gehören zu den komplexesten Funktionen in der Uhrmacherei. Ewige Kalender zeigen auf Jahrhunderte genau das aktuelle Datum und berücksichtigen dabei die verschiedenen Monatslängen und Schaltjahre. Eine Geschichte über geniale Erfinder und ihre komplexen „Zeitmaschinen“.

IWC Il Destriero Scafusia Schätzwert € 60.000 – 90.000
IWC Il Destriero Scafusia
Schätzwert € 60.000 – 90.000

Kalender begleiten uns im Alltag. Sie entstanden aus dem Bedürfnis der Menschen die zeitlichen Abläufe zu erfassen. Abhängig von den Geschichtsbüchern leitet sich der Kalender vom lateinischen Wort „calare“ oder dem griechischen Wort für ausrufen „kalein“ ab. In der Antike wurde der Monatsbeginn öffentlich verkündet. Das lateinische Wort „calendae“ bezeichnet den ersten Tag des Monats.

Der Zeitrechnung in unserer bekannten Form geht auf die Kalenderreform von Papst Gregor XIII. aus dem Jahr 1582 zurück.

Zeitgleich begannen die Uhrmacher ihrer Zeit immer komplexere, astronomische Uhren zu entwickeln. Für eine exakte Berechnung des Kalenders gab es einige technische Probleme zu lösen:

  • Der Tag – ein mittlerer Sonnentag hat rund 24,0 Stunden.
  • Der Monat – ein synodischer Monat hat 29,5306 Tage und damit 708,7 Stunden.
  • Das Jahr – ein tropisches Jahr hat 365,2422 Tage und damit 12,4 synodische Monate.

So kompliziert wie es klingt, ist es auch. Dem nicht genug, sind diese Werte veränderlich und handelt es sich um keine Konstanten. Die Einführung von Schaltjahren und unterschiedlichen Monatslängen sollten helfen diese Ungenauigkeiten auszugleichen.

Gerade diese Differenzen stellten die Erfinder von mechanischen Uhren mit ewigem Kalender vor große technische Probleme.

IWC Schaffhausen Da Vinci Schätzwert € 5.000 – 8.000
IWC Schaffhausen Da Vinci Schätzwert € 5.000 – 8.000
Blancpain Leman Perpetual Calendar Flyback Chronograph Schätzwert € 12.000 – 18.000
Blancpain Leman Perpetual Calendar Flyback Chronograph Schätzwert € 12.000 – 18.000
Patek Philippe Grand Complication Schätzwert € 30.000 – 50.000
Patek Philippe Grand Complication Schätzwert € 30.000 – 50.000

1764 entwickelte der englische Uhrmacher Thomas Mudge die erste Taschenuhr mit einem „Perpetual Calendar“. Es sollten noch mehr als 160 Jahre vergehen, ehe Patek Philippe 1925 die erste Armbanduhr mit Ewigem Kalender der Öffentlichkeit präsentierte. Im Laufe der Zeit wurden diese Uhren mit einer Vielzahl von zusätzlichen Komplikationen ausgestattet und zählen zu den Meisterwerken der Uhrmacherkunst.

Übrigens stimmt der Name Ewiger Kalender nicht ganz. Die Programmierung endet bei den meisten derzeit verwendeten Systemen im Jahr 2100 oder 2400. Dann muss der stolze Besitzer den Datumssprung vom 28. Februar auf den 1. März wieder manuell vornehmen.

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AUKTION

Armband- und Taschenuhren
1. Dezember 2023, 13 Uhr
Palais Dorotheum, Dorotheergasse 17, 1010 Wien

uhrenauktion@dorotheum.at

Tel. +43-1-515 60-368, 205

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