Diamond Style: Die Geschichte des Diamantschmucks

Diamanten faszinieren die Menschheit seit Jahrtausenden. Sie gelten als das härteste natürliche Material, als Symbol für Luxus, Macht und Liebe. Sein Glanz und seine Seltenheit haben den Diamanten zum begehrtesten Schmuckstein werden lassen, dessen Geschichte sich über Kulturen, Kontinente und Epochen erstreckt. Die Entwicklung von Diamantschmuck ist eng mit wirtschaftlichen, technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen verknüpft.

Die frühen Anfänge und die Antike

Die ersten bekannten Diamanten wurden vor über 3.000 Jahren in Indien gefunden. In alten Sanskrit-Schriften finden sich bereits Hinweise auf diese seltenen und daher kostbaren Steine. Damals galten sie nicht nur als Schmuck, sondern auch als magische Talismane mit übernatürlichen Kräften. Aufgrund ihrer außergewöhnlichen Härte und Lichtbrechung wurden Diamanten als göttliche Symbole verehrt und häufig in religiöse Artefakte eingearbeitet.
In der Antike gelangten indische Diamanten über Handelsrouten nach Europa und ins Römische Reich. Die Römer schätzten neben ihrer Schönheit auch ihre Unzerstörbarkeit – ein Symbol für Stärke und Macht. Viele römische Herrscher trugen Diamanten auf ihren Rüstungen oder ihren Kronen. Allerdings waren die Diamanten jener Zeit noch ungeschliffen und eher roh in ihrer Erscheinung.

Diamant-Ohrclips, zus. ca. 22 ct Schätzwert € 20.000 – 40.000
Brillant-Armband, zus. ca. 30 ct Schätzwert € 28.000 – 40.000
Brillant-Armband, zus. ca. 30 ct Schätzwert € 28.000 – 40.000

Mittelalter: Die Diamanten der Könige

Im Mittelalter waren Diamanten ein beliebtes Statussymbol der Reichen und Mächtigen. Da es noch keine Techniken zur Bearbeitung der Steine gab, wurden sie oft in ihrer natürlichen Kristallform in Gold oder Silber eingefasst. Insbesondere Könige und Adelige trugen Diamanten als Zeichen ihrer Herrschaft und Autorität. Einer der bekanntesten Diamanten des Mittelalters war der legendäre indische „Koh-i-Noor“, der im 14. Jahrhundert entdeckt wurde. Er wechselte über Jahrhunderte hinweg die Besitzer – von indischen Maharadschas über persische Herrscher bis hin zum britischen Königshaus, wo er noch heute ein Teil der Kronjuwelen ist.

Renaissance: Die Kunst des Diamantschliffs entsteht

Ein bedeutender Fortschritt in der Geschichte des Diamantschmucks wurde in der Renaissance mit dem ersten dokumentierten Diamantschliff um 1450 in Venedig erzielt. Dies führte dazu, dass Diamanten erstmals gezielt geschliffen wurden, um ihre Brillanz zu maximieren. Der sogenannte Tafel-Schliff (Table Cut) war einer der ersten Versuche, das natürliche Funkeln des Steins hervorzuheben. Mit den technischen Fortschritten in der Bearbeitung wurden Diamanten zunehmend in Schmuckstücke integriert. Adelige und wohlhabende Kaufleute schmückten sich mit aufwendig gestalteten Diamantringen, Broschen und Anhängern.

Altschliff-Diamantdiadem aus europäischem Adelsbesitz, um 1910 Diamanten zus. ca. 25 ct Schätzwert € 30.000 – 50.000 Diamantring mit unbehandelten Rubinen Diamant im Kissenschliff ca. 3,30 ct 1. Drittel 20. Jahrhundert Schätzwert € 20.000 – 40.000
Cartier „Cabrio“ seltene Damenarmbanduhr, um 1956 Diamanten zus. ca. 41 ct Schätzwert € 90.000 – 180.000

Barock und Rokoko: Blütezeit des Diamantschmucks

Im 17. und 18. Jahrhundert, insbesondere während der Barock- und Rokoko-Zeit, erreichte Diamantschmuck eine neue künstlerische und technische Perfektion. Schliffarten wie der „Rosen-Schliff“ oder der „Briolett-Schliff“ wurden entwickelt, um das Licht noch besser zu reflektieren.

19. Jahrhundert: Entdeckung neuer Diamantminen

Ein bedeutender Wendepunkt in der Geschichte des Diamantschmucks kam mit der Entdeckung großer Diamantvorkommen in Südafrika im Jahr 1867. Dies führte zu einer massiven Zunahme des Angebots an Diamanten und machte die kostbaren Steine auch für die wohlhabende Mittelschicht erschwinglich. Während der viktorianischen Ära (1837–1901) waren Diamanten besonders beliebt. Schmuckstücke wurden oft mit romantischen Symbolen wie Herzen, Blumen oder Sternen gestaltet. Die industrielle Revolution brachte auch neue Schleiftechniken hervor, die es ermöglichten, Diamanten mit noch größerer Präzision zu bearbeiten.

Cartier „Cabrio“ seltene Damenarmbanduhr, um 1956 Diamanten zus. ca. 41 ct Schätzwert € 90.000 – 180.000
Cartier „Cabrio“ seltene Damenarmbanduhr, um 1956 Diamanten zus. ca. 41 ct Schätzwert € 90.000 – 180.000
Diamantcollier, zus. ca. 58 ct Schätzwert € 60.000 – 80.000

20. Jahrhundert: Der Aufstieg des Brillantschliffs

Der moderne Brillantschliff, 1919 von Marcel Tolkowsky entwickelt, revolutionierte die Diamantindustrie. Dieser Schliff maximierte die Lichtreflexion und machte den Diamanten brillanter als je zuvor. In den 1950er-Jahren erlebte Diamantschmuck einen weiteren Boom, insbesondere durch die berühmte, 1948 lancierte Werbekampagne von De Beers: „A Diamond is Forever“. Dieser einprägsame Slogan machte den Diamantring zum ultimativen Symbol für Verlobungen und Hochzeiten. Im 20. Jahrhundert wurde Diamantschmuck zunehmend auch in Hollywood-Filmen gezeigt, was seinen Status als Luxussymbol weiter festigte. Berühmte Schauspielerinnen wie Marilyn Monroe trugen dazu bei, dass Diamanten als Inbegriff von Glamour galten.

Moderne Entwicklung: Pre-loved

Heute ist Diamantschmuck weiterhin ein begehrtes Luxusgut; dabei kommt ethischer Herkunft und Nachhaltigkeit immer größerer Stellenwert zu. Das Motto der Stunde heißt „pre-loved“. Das Thema Nachhaltigkeit wird im Dorotheum schon seit 1707 gelebt. Auch in unserer kommenden großen Schmuck-Live-Auktion am 22. Mai dürfen wir wieder eine faszinierende Auswahl an Diamant-Schmuckstücken verschiedener Epochen anbieten. Diamanten haben ihre Anziehungskraft nie verloren, und eines bleibt sicher: Ein Diamant ist für die Ewigkeit.

AUKTION

Important and Noble Jewels, 22. Mai 2025, 13 Uhr
Palais Dorotheum, Dorotheergasse 17, 1010 Wien

juwelenauktion@dorotheum.at
Tel. +43-1-515 60-303

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