Vom Freimauer-Orden zum Mops-Orden
In der Glas und Porzellan Auktion am Mittwoch, den 20. April 2016 wurden insgesamt 14 Porzellan-Möpse angeboten. Aus England kommend, verbreiteten sich ab etwa 1715 in ganz Europa die Gedanken der Aufklärung und führten zur Gründung der Freimaurer-Orden, deren Mitglieder durch beständige Arbeit an sich selbst, das Leben nach den Idealen von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität ausrichten wollten.
Der Begriff „Freimaurer“ leitet sich vom englischen „freemason“ ab, wie in einer mittelalterlichen Bauhütte die Steinbildhauer oder Baumeister genannt wurden. 1737 wurde die erste Loge in Hamburg gegründet und erhielt 1740 den Namen „Absalom“. 1740 folgte auf Veranlassung von Friedrich dem Großen, 1712-1786, die Gründung der Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ in Berlin, bis 1754 entstanden insgesamt 19 Logen in Deutschland. Schon 1738 erließ Papst Clemens XII., 1652-1740, die Bannbulle, das Verbot der Freimaurergesellschaften und exkommunizierte Freimaurer.
Der Mopsorden
1740 gründete wohl Clemens August, Kurfürst von Köln, 1700-1761, den Mopsorden, einen Geheimbund der Freimaurer. Erstmals konnten auch Frauen einem Orden beitreten, sofern sie katholisch waren und das Aufnahmeritual bestanden. Der Mops wurde zum Namensgeber dieses Ordens, da er in höfischen Kreisen als Symbol von Treue, Zuverlässigkeit und Standfestigkeit galt. Ein hellblaues Halsband mit goldenen Schellen war sein Kennzeichen.
Die Mitglieder dieser Loge nannten sich tatsächlich „Möpse“ und trugen, verdeckt, einen silbernen Mops als Medaillon.
1745 wurde in Amsterdam eine so genannte „Verräterschrift“ veröffentlicht. Darin wurden das Ritual des Ordens und zwei Grafiken wiedergegeben.
1748 wurde der Mopsorden der studentischen „Loge Louise“ an der Universität Göttingen von der Universitätsbehörde verboten und erlosch endgültig.
1751 wurde der Bann gegen die Freimaurer von Papst Benedikt XIV. in der Bulle „providas romanorum“ im Jahr 1751 weiter verschärft.
Ein Mops aus Porzellan
In den Jahren 1740 bis 1745 schuf Johann Joachim Kändler verschiedene Mops-Modelle.
In der Taxa, seine Liste der Arbeitsberichte, vermerkte er, dass er mittelgroße Modelle als Pendants wahrscheinlich im August 1741 für König August III. schuf. Zuerst die Möpsin mit den Jungen und den Mops.
Einer der größten Liebhaber von Möpsen war der Premierminister König August III., Heinrich Graf von Brühl. Sein Lieblingsmops wurde im November 1743 von Johann Joachim Kändler und Johann Gottlieb Ehder nach dem Leben modelliert, mit dem Monogramm „HGVB“ auf dem blauen Halsband mit silbernem Hängeschloss.