Die Auktion Gemälde des 19. Jahrhunderts fasst schön zusammen: Denn, denkt man an die Kultur des 19. Jahrhunderts in Europa, so denkt man an Fortschritt, Wirtschaft und Wissenschaft gleichwohl wie an Klassizismus, Historismus und Romantik und damit an eine intellektuelle Gesellschaft die diese Bereiche verband, präsentierte und die Schönen Künste in Kunstsalons feierte.
Mondäne Damen, elegant gekleidete Herren, kleine Hündchen und rüschenverzierte Sonnenschirme belebten die Straßen, Palladianische Bauten, abgelöst von etwa neugotischen Häusern oder Palais im Stil der Neorenaissance, prägten das europäische Stadtbild genauso wie mythologische, allegorische oder orientalisierende Stoffe und Historien die bildende Kunst beeinflussten.
Eine Dame von Welt pflegte nicht nur durch die verschiedensten Salons zu flanieren, sich dort gemalt, in Szene gesetzt wiederzufinden, trachtete sie.
Opulent, realistisch dargestellt mit überbordender Detailfülle, üppigen Stoffdraperien und kunstvoll arrangierten Blumen präsentiert sich die Salonmalerei. Mythologische Szenen, als Vorwand viel nackte Haut zu zeigen, klassizistisch und historistisch im Stil, um das Wissen um die Vergangenheit und damit Bildung zu demonstrieren und großzügig opulent, wohl als Zurschaustellung des eigenen Vermögens.
Nach heutigem Empfinden eigentlich recht unmodern. Und trotzdem finden sich regelmäßig Werke zu diesen Sujets in großen Auktionen.
Hans Makart (1840–1884) ist ein wichtiger Vertreter der Malerei dieser Zeit; das 19. Jahrhundert, den Zeitgeist und -geschmack trifft und stellt er in Perfektion dar.
Etwa im Bildnis einer Dame mit Fächer, welches am 20. Oktober 2016 zur Auktion kommt. Selbstbewusst, auffordernd blickt die Dargestellte den Betrachter an, sie weiß um ihre Position und ihre Schönheit.
Historistisch opulent auch Makarts Darstellung der Versenkung des Nibelungenhortes im Rhein, um 1882/84, das auch in der Auktion Gemälde des 19. Jahrhunderts zu finden ist.
Hans Makarts Bilder erfreuen sich großer Beliebtheit, sie zeigen ein Wien, eine Kultur der Vergangenheit, großzügig, intellektuell und reich in vieler Hinsicht.
Ein Beispiel dafür etwa „Der Tod der Kleopatra“, aus dem Jahr 1875, das den hervorragenden Rekordpreis von 757.300 Euro erzielte.
Weitere schöne Beispiele die vielseitige Kultur des 19. Jahrhunderts aufzeigend finden Sie im Online Katalog.
Auktion Gemälde des 19. Jahrhunderts
Donnerstag, 20. Oktober 2016, 17 Uhr
Palais Dorotheum Wien