STADT DER FRAUEN

Helene Funke

KÜNSTLERINNEN IN WIEN VON 1900 BIS 1938

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren Frauen im Kunstgeschehen Wiens fest verankert. Sie stellten auf Augenhöhe mit Gustav Klimt oder Egon Schiele aus und leisteten bemerkenswerte Beiträge zur Epoche der Wiener Moderne. Mit dem Anschluss 1938 wurden sie aus der Kunstgeschichte verbannt und vergessen. Die vom Dorotheum unterstütze Belvedere Ausstellung Stadt der Frauen setzt einen wichtigen Schritt, jene Künstlerinnen wieder ins Blickfeld zu rücken und ihre bis heute beeindruckenden Leistungen zu würdigen.

Emilie Mediz-Pelikan
Emilie Mediz-Pelikan, Blühende Kastanien, 1900
Foto: Johannes Stoll © Belvedere, Wien

Das Belvedere ist berühmt für seine Sammlung aus der Zeit der Wiener Moderne. Umso
mehr ist es mir ein großes Anliegen, die vergessene weibliche Seite dieser Epoche in ihrer
ganzen Reichweite wieder sichtbar zu machen. Die Künstlerinnen jener Jahre waren und
sind eine große Inspiration, und ihren Werken wurde völlig zu Unrecht fast ein Jahrhundert lang kaum Beachtung geschenkt“, Stella Rollig, Generaldirektorin des Belvedere.

Broncia Koller-Pinell
Broncia Koller-Pinell, Die Mutter der Künstlerin, 1907
Foto: Johannes Stoll © Belvedere, Wien

Mit Arbeiten von rund sechzig Künstlerinnen bietet die Schau einen umfassenden Blick auf das Kunstschaffen von Frauen als wesentlicher Teil des Wiener Ausstellungsgeschehens in den Jahrzehnten zwischen 1900 und 1938. Sie verfolgt chronologisch ihre Biografien und veranschaulicht so eindrücklich, in welch hohem Maß die klassische Moderne von Künstlerinnen geprägt wurde. Ihre Werke waren in allen wichtigen Stilrichtungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vertreten, wie Stimmungsimpressionismus, Secessionismus, Expressionismus, Kinetismus oder Neue Sachlichkeit. Gleich einem roten Faden führt das Schaffen von Broncia Koller-Pinell in der Ausstellung durch die Epochen. Die 1934 verstorbene Künstlerin mit jüdischen Wurzeln hat zu den meisten dieser Kunstströmungen maßgeblich beigetragen. Mittels drei historischer Fotografien und Dokumente werden im Unteren Belvedere Schauplätze der Wiener Moderne wie die Secession oder die Galerie Miethke vergegenwärtigt und Frauen und ihre Kunst darin verortet.

Kuratorin: Sabine Fellner

INFORMATIONEN

Ausstellungsort: Unteres Belvedere, Rennweg 6, 1030 Wien

Ausstellungsdauer: 25. Jänner – 19. Mai 2019

Öffnungszeiten: Täglich 10.00 Uhr – 18.00 Uhr, Freitag 10.00 Uhr – 21.00 Uhr

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