Teppiche finden sich seit jeher auf der ganzen Welt, sind mitunter handwerkliche Kunstobjekte von großem Wert und werden dennoch oft im wahrsten Sinne des Wortes mit Füßen getreten.
Ein paar spannende Informationen zu Teppichen – nichts zum Überfliegen!
Herkunft- und Altersbestimmung
Leider … Hier gibt es keinen verlässlichen Crash-Kurs!
Die Frage nach Herkunft und Alter lässt sich nur von einem Experten beantworten, welcher durch Routine und Erfahrung anhand von Knüpfung, Griff, Farben und Muster den Teppich zuordnen und dann seine Herkunft bestimmen kann.
Die Altersbestimmung ist umso schwieriger, je älter ein Stück ist. Ein stark gebrauchter Teppich mit niedrigem Flor und Beschädigungen täuscht ein höheres Alter vor, als ein spärlich benutztes Stück in gutem Erhaltungszustand. Antike oder ältere Teppiche besitzen meist eine harmonischere Musterzeichnung, sind vor etwa 1850 ausschließlich mit Naturfarbstoffen gefärbt und haben eine „trockene“, patinierte Rückseite.
Top oder Flop
Obwohl bei Knüpfteppichen, Fertigung und Technik gleichgeblieben sind, sind die alten und antiken Teppiche meist schöner, wertvoller und auch gefragter. Wie bei allen frühen Kunstgegenständen, wurde damals mehr Gespür und Ästhetik im Detail eingebracht. Die Farben erreichen über die Jahrhunderte eine schöne Alterspatina, wodurch diese einen speziellen Charme ausstrahlen, welchen Sammler schätzen. Auch gibt es immer wieder Trends, die den Preis für bestimmte Teppichgruppen in die Höhe schnellen lassen.
Zusammenfassend sei gesagt: Alt alleine ist nicht wertvoll.
Der hochwertige Teppich muss in seiner Gruppe einzigartig oder selten, nicht überrestauriert und sich dem Alter entsprechend in gutem Erhaltungszustand befinden. Kleinere Beschädigungen lassen sich fachgerecht reparieren und stellen nur eine geringe Wertverminderung dar.
Die neuen Teppiche werden heutzutage per Quadratmeter-Preis gehandelt. Bei grober bis mittelfeiner Qualität betragen die Material- und Färbekosten etwa 2/3 des Preises! Bei sehr feinen Stücken verschiebt sich der Prozentsatz zugunsten der Knüpfkosten. Zudem unterscheiden sich preislich Teppiche mit billiger maschinell versponnener Wolle zu Teppichen mit aufwendigerer, handversponnener Wolle. Ebenso kosten mit Naturfarbstoffen gefertigte Teppiche mehr als Teppiche mit chemischen Farben.
Pflege
Des Teppichs Feind
Die größten Feinde der Teppiche sind Motten, Nässe und zu starke Lichteinstrahlung. Bei gerollten und verdeckten Teppichen findet die „zahnlose“ Motte einen idealen Brutplatz zur Eierablage. Erst nur als weißes Gespinst bemerkbar, entwickeln sich wurmähnliche Larven, welche sich von tierischem Haar, bis zum Flügge werden ernähren. Bei starkem Befall kann der Wollflor in großen Maße abgefressen werden. Die Instandsetzung ist dann sehr teuer und mit der Zeit immer augenscheinlicher. Ausgenommen sind hier Seidenteppiche, welche von Motten nicht befallen werden.
In feuchten Räumen, durch Blumenstöcke oder andere Nassstellen werden die Teppiche morsch und brüchig – der Teppich erleidet unbehandelt einen Totalschaden. Bei einem Wasserschaden muss der Teppich sofort einer Teppichwäscherei übergeben werden. Dort wird das Stück gereinigt, getrocknet und gegebenenfalls gespannt. Zu starke Sonnen- und Lichteinstrahlung lässt die Teppiche verblassen, wodurch diese stark wertgemindert werden.
Aufbewahrung
Die Aufbewahrung sollte nur in gereinigtem Zustand, in trockener Umgebung und mit Packpapier, gut eingeschlossen erfolgen.
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Wolfgang.Matschek@dorotheum.at
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