„Der Holzschnitt zwingt zur kompromisslosen Klarheit in der künstlerischen Gestaltung. Ich greife zu Messer und Holzstock, wenn ich eine lineare, rhythmisch bewegte, fast abstrakte Form anstrebe, um so das Wesenhafte der Natur – durch das innere Erleben gesteigert – auszudrücken.“
(Franz Traunfellner 1972)
Franz Traunfellner wurde 1913 In Gerersdorf bei Pöggstall im südlichen Waldviertel geboren. Mit der Technik des Holzschnittes begann er sich autodidaktisch zu beschäftigen, als er durch Zufall die dazugehörigen Werkzeuge erhielt.
Die Landschaft des Waldviertels, seine Menschen und Tiere waren die bevorzugten Sujets des Künstlers, auch wenn er später immer wieder Reisen unternahm, nach Südeuropa, nach Paris und in die Künstlerkolonie Worpswede in Niedersachsen. Der Holzschnitt und Holzstich waren seine bevorzugten Techniken. Er druckte seine Blätter bis auf wenige Ausnahmen selbst, den Druckvorgang betrachtete er als wesentlichen Teil des Schaffensprozesses. 1956 erhielt er ein Stipendium an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien und er war 1960 der erste Künstler, der den neu geschaffenen Kulturpreis des Landes Niederösterreich für Bildende Kunst erhielt. 1963 gab Traunfellner seine Landwirtschaft auf und lebte fortan als freischaffender Künstler. .
Seine Baumkompositionen zeugen von starker Musikalität, einem Gefühl für Kontraste, Schwingungen, Rhythmik, scharf beobachteten Nuancen und großer Präzision.
„Das Gewirr der Bäume in „Jungholz“ ist so klar rhythmisiert, so einprägsam organisiert, dass der Eindruck erweckt wird, nur so und nicht anders könne ein Jungholz aussehen“, attestierte ihm sein Malerkollege Franz Kaindl.
Die Arbeiten Traunfellners finden sich heute in der Albertina in Wien, im Belvedere, ebenso wie in der Sammlung des Fürsten von Liechtenstein, im Kochi-Shi Museum für Papiergeschichte in Ino-Cho in Japan oder im Museo della Xilografia contemporeana in Carpi bei Modena, Italien.