Malerei mit Meerblick

Leontine von Littrow (1856–1925), Meeresbrandung, Öl auf Leinwand, 48,5 x 68,5 cm, Schätzwert € 30.000 – 40.000

Abbazia, Triest, Lovran, Dubrovnik. Klingende Namen, die bis heute Sehnsüchte wecken. Österreichische Malerinnen und Maler wie Leontine von Littrow, Alfred Zoff und Menci Clement Crnčić entdeckten im 19. Jahrhundert die Österreichische Riviera, die Küstenlandschaft der damaligen Kronländer, als Malmotiv. Das Interesse an dieser stimmungsvollen Kunst reißt aktuell nicht ab.

Dalmatien, Istrien, Italien: Schlüsselreize und Sehnsuchtsdestinationen für die feine Gesellschaft des ausgehenden 19. Jahrhunderts und auch für die Kunst- schaffenden der Habsburgermonarchie. Ob mondäne Seebäder, ob einsame Landschafts- oder Küstenabschnitte: Es war en vogue, dass Künstlerinnen und Künstler der damaligen Kronländer diese Gegenden en plein air, nach Vorbild der Schule von Barbizon, in ihren Gemälden festhielten. In manchen Hotels oder Sammlungen in Abbazia, Triest, Rijeka, Lovran oder dem damals Ragusa genannten Dubrovnik sieht man heute noch Bilder von Leontine von Littrow, Anton Perko, Stefanie Glax, Alfred Zoff oder Ettore Roesler Franz.

Leontine von Littrow (1856–1925), Meeresbrandung, Öl auf Leinwand, 48,5 x 68,5 cm, Schätzwert € 30.000 – 40.000
Leontine von Littrow (1856–1925), Meeresbrandung, Öl auf Leinwand, 48,5 x 68,5 cm, Schätzwert € 30.000 – 40.000
Leontine von Littrow (1856–1925), „Am Strande von Lovrana“, Öl auf Karton, 35 x 60 cm, Schätzwert € 25.000–35.000
Leontine von Littrow (1856–1925), „Am Strande von Lovrana“, Öl auf Karton, 35 x 60 cm, Schätzwert € 25.000–35.000

Nach dieser Art der Malerei herrscht in Österreich ungebrochene Nachfrage, so Dimitra Reimüller, Leiterin der Abteilung Gemälde des 19. Jahrhunderts im Dorotheum. Wegen der Seltenheit am Markt seien die Preise durchwegs im Steigen begriffen. Das gilt auch für Werke von Leontine von Littrow. Besonders das spätimpressionistische Spätwerk der mit Malerin Olga Wisinger-Florian befreundeten Künstlerin wird nicht zuletzt seit Erscheinen der Monografie 2017 und einer Ausstellung in Rijeka bei der Sammlerschaft hochgeschätzt. Mit den im Vorjahr erzielten 89.600 Euro für „Fischerboote im Hafen“ hält das Dorotheum den Rekordpreis für ein Bild der Künstlerin. Die Auktion am 2. Mai 2023 gibt neuerlich Einblicke in Littrows faszinierendes Spätwerk, mit „Am Strande von Lovrana“ und „Meeresbrandung“ betitelten Ölgemälden.

Menci Clement Crnčić (1865–1930), Blick von Plase auf die adriatische Küste, Öl auf Leinwand, 48,5 x 74 cm, Schätzwert € 10.000 – 15.000
Menci Clement Crnčić (1865–1930), Blick von Plase auf die adriatische Küste, Öl auf Leinwand, 48,5 x 74 cm, Schätzwert € 10.000 – 15.000

Das männliche Pendant zu Littrow ist der 1885 in Bruck an der Mur geborene Maler Menci Clement Crnčić, von dem die kommende Dorotheum-Auktion eine Ansicht der kroatischen Küste bereithält. Eine monumentale Meeresansicht des Malers Alfred Zoff wechselte im Vorjahr für 115.200 Euro den Besitzer. Auch im Fall des Grazer Künstlers trug eine 2021 erschienene Monografie zum erstarkten Interesse bei. Bahnbrechend für diese Malerei der ausgehenden Donaumonarchie war 2013 die Ausstellung „Österreichische Riviera. Wien entdeckt das Meer“ des Wien Museums. Und auch Sammler haben weiter viel zu entdecken!

Information: Dimitra Reimüller, Expertin für Gemälde des 19. Jahrhunderts

AUKTION

Gemälde des 19. Jahrhunderts, 2. Mai 2023, 18 Uhr
Palais Dorotheum, Dorotheergasse 17, 1010 Wien

19.jahrhundert@dorotheum.at
Tel. +43-1-515 60-355, 765, 501

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