* The Big Five * … und noch mehr
Die Weite der Afrikanischen Savanne bietet nicht nur für zahlreiche Pflanzen einen mannigfaltigen Lebensraum, sondern beherbergt eine enorm reichhaltige Vielfalt unterschiedlichster Tiere.
Den Gegebenheiten der klimatischen Umstände angepasst sind sie nicht nur wahre Überlebenskünstler, sondern beeindrucken durch Stärke, Ausdauer, Schnelligkeit und nicht zuletzt durch ihre Optik.
Ursprünglich waren es die besonderen Eigenschaften der wilden Tiere, die den Menschen veranlasst haben, sie als Schmuckstücke abzubilden oder Teile von ihnen als Amulette zu tragen, in der Hoffnung, dass sich ihre Eigenschaften auf den Träger übertragen.
Wildtiere in Europa
Bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurden zahlreiche Tierparkanlagen in Europa errichtet – wobei der im Jahr 1752 eröffnete Tiergarten Schönbrunn, der älteste noch in Betrieb befindliche ist. Eigene Expeditionen wurden nach Afrika, Asien und Amerika gesandt, um exotische Wildtiere, die sonst nur durch Zeichnungen und Stiche bekannt waren, einzufangen und hierher zu transportieren.
Immer mehr und mehr faszinierte nun die optische Erscheinung dieser exotischen, wilden Tiere die Betrachter. Scharenweise nutzten die Besucher die Möglichkeit im Zoo die vielfältige Fauna aus allen Kontinenten zu beobachten. Im 19. Jahrhundert war der tierische Einfluss auf Mode und Kunsthandwerk nicht mehr wegzudenken und selbst Frisuren á la Giraffe, wie hier auf dem Gemälde von Ferdinand Georg Waldmüller dargestellt, erfreuten sich großer Beliebtheit.
Cartiers Panthère
Tierbeobachtungen im Zoo ohne dabei weite und beschwerliche Reisen in wilde Gebiete auf sich zu nehmen waren letztlich auch ein entscheidender Faktor für die Entstehung des Panthère von Cartier. Ursprünglich ganz simpel am unteren Ende einer Einladung der Gebrüder Cartier anlässlich der Präsentation einer ihrer Kollektionen im Jahre 1914 platziert, griff die sehr begabte 31 jährige Designerin Jeanne Toussaint das Sujet auf:
Auf der ersten Panthère Uhr von Cartier zeigt sich lediglich die auf die Maserung des Felles reduzierte Struktur in Form von schwarzen Onyxteilen zwischen funkelnden Diamanten.
Die Abstraktion des Sujets kommt beim Publikum gut an und wiederholt sich bis heute in den einzelnen Stücken der Serie Panthère von Cartier. Der Panther avanciert zum Top Ikon des Hauses Cartier. Stücke von Cartier sind immer wieder in Dorotheum Schmuck Auktionen zu finden.
Wildtiere bei Van Cleef and Arpels
Das Sujet der Raubkatzen greifen auch andere internationale Häuser der Haute Joaillerie wie van Cleef and Arpels in ihren Motiven auf. Die Entwürfe fallen dabei sehr unterschiedlich aus und reichen von naturalistisch wild bedrohlich zu putzig süß und verspielt. Besonders in den Jahren 1950 bis 1960 zeigt sich in den Kreationen eine deutliche Verniedlichung. Die kleinen Broschen der Linie Bijou Boutique „Lion ébouriffé“ wirken wie Karikaturen der wilden Tiere!
In den 1960iger entstanden auch sehr ausdruckstarke Schmuckfiguren in den Vereinigten Staaten: Stilikonen wie Jacky Kennedy oder Grace Kelly machten sie populär und die farbgebenden Elemente aus Email bildeten eine geradezu ideale Ergänzung zu der handwerklichen Fertigkeit der Erzeugnisse.
mehr zu Van Cleef & Arpels im Dorotheum myART MAGAZINE!
Raubkatzen aus dem Hause Frascarolo
Die Raubkatzen aus dem Hause Frascarolo laden ein mit ihnen zu spielen und sie anzufassen. Nicht starr und hingesetzt, treten sie so mit dem Betrachter in ein direktes kommunikatives Verhältnis.
New Yorker Jewellery von David Webb
Die fast täglichen Besuche des Central Park Zoo kamen nicht nur seiner besonderen Liebe zu Tieren entgegen, sondern machten David Webb zu einem aufmerksamen Beobachter, der es verstand, Gesehenes in Schmuckstücken mit viel Humor festzuhalten. Dabei bevorzugte er vorallem exotische Wildtiere, die durch die Verwendung edler Farbsteine markante farbliche Akzente setzen.
Die Brosche „Kingdom Zebra“ zeigt deutlich die Arbeitsweise des Schmuckkünstlers: er verwendete Webb ausschließlich Diamanten bei einem Entwurf, so arbeitete er mit unterschiedlichen Schliffen.
mehr über David Webb und seinen Schmuck: hier!