Möbel aus dem Parlament: österreichische Demokratie-Geschichte ersteigern

Österreichisches Parlament

Von 5. bis 19. September 2017 kann man im Dorotheum in der Online Auction „Ein Stück Demokratiegeschichte. Mobiliar des Parlaments“ Teile des historischen Mobiliars aus dem österreichischen Parlamentsgebäude ersteigern!

350 Möbelstücke aus dem Parlament

Versteigert werden rund 350 Möbelstücke aus dem österreichischen Parlament, die zum Teil 60 Jahre in Verwendung waren, nicht dem Denkmalschutz unterliegen und im generalsanierten Parlamentsgebäude nicht mehr benötigt werden. Allen voran die Stühle und Pulte des Nationalrats-Sitzungssaales, aber auch die knapp zwölf Meter lange Regierungsbank samt Stühlen. Alle Sitzgelegenheiten und Pulte sind nicht nummeriert im Katalog abgebildet, d.h. es ist nicht möglich, den Sitz eines gewünschten Abgeordneten zu ersteigern.
Der Reinerlös der Auktion fließt in das Bundesbudget.

Durch die Bank günstige Rufpreise

Das Rad der Zeit drehte (manchmal sehr) sichtbar an den Stühlen, die mit 50 Euro beziffert sind. Da sie direkt im Boden verankert waren, sollte sie der neue Be-Sitzer mit einer Standfläche ergänzen. Es besteht auch die Möglichkeit, einen heuer dafür von einer privaten Schlosserei konzipierten Metallfuß zu erwerben. Die unterschiedlich langen Pulte aus dem Nationalratsaal werden mit 50 bis 80 Euro angeboten. Die in den 1990er-Jahren entstandenen Bänke und Drehsessel des Bundesratsaals sind u.a. ebenfalls Teil der Auktion. Mit 200 Euro starten die Gebote für die 15-sitzige Regierungsbank.

Österreichische Demokratiegeschichte

Vielen Bürgerinnen und Bürgern ist zumindest der Nationalratssaal durch mediale Berichterstattung bekannt. Er wurde 1956 fertiggestellt. Max Fellerer & Eugen Wörle, die wohl profiliertesten Architekten der „Wiederaufbaujahre“ in der Nachfolge von Adolf Loos, Josef Hoffmann und Josef Frank, hatten den Saal bis ins kleinste Detail neu geplant. In der ersten Sitzung des Nationalrates am 8. Juni 1956 sagte Präsident Felix Hurdes über den modernen, zweckmäßigen Raum mit den vielen Drehsesseln und geschwungenen Pulten: „Der Saal wirkt trotz seiner Einfachheit vornehm (…). Die Sitze sind, wie Sie sich sicher schon überzeugt haben, bequem und haben den Vorteil, daß sie drehbar sind…“

Unter den Zuhörern in den Abgeordnetenreihen befanden sich damals unter anderem Leopold Figl, Franz Jonas, Bruno Kreisky, Julius Raab, Adolf Schärf oder Gustav Zeilinger – Persönlichkeiten, die österreichische Demokratiegeschichte geschrieben haben.

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