Pousette-Dart: Kosmische Kraft

Richard Pousette-Darts ‚Suspended Light‘ erzielte EUR 256.901,- bei der Dorotheum Auktion “Zeitgenössische Kunst” am 01.06.2016.

Richard Pousette-Dart zählt zu einem Mitbegründer des Abstrakten Expressionismus im New York der 1940er-Jahre und danach. Einer Bewegung, die die Vorherrschaft der europäischen Malerei endgültig beendete. „Suspended Light“, angeboten im Dorotheum, gibt Zeugnis von des Künstlers lebenslangem Streben nach Transzendenz.

Punktartiges Auftragen der Farbe, dicke Schichten über vielen Aufträgen: All das ergibt vibrierende, komplexe Oberflächen und erzeugt auch – besonders in Schwarz-Weiß – den Eindruck von Lichtquellen. Diese Charakteristiken von Gemälden des amerikanischen Künstlers Richard Pousette-Dart haben insofern auch musikalische Qualitäten – wie das Großformat „Suspended light„, ein Höhepunkt der Dorotheum-Auktion „Zeitgenössische Kunst“ vom 1. Juni 2016.

Der spirituelle Ansatz des in Massachusetts geborenen Pousette-Dart, einem der Mitbegründer des amerikanischen Abstrakten Expressionismus, offenbarte sich unter anderem in seiner Liebe zu geometrischen Grundformen. Im Kreis und dem Rechteck sah er universelle Symbole kosmischer Kräfte. Wie auch Mark Rothko, Ad Reinhard oder Clifford Still glaubte Pousette-Dart, dass abstrakter Malerei die Kraft innewohnt Transzendenz heraufzubeschwören.

 

Richard Pousette-Dart, Suspended light, 1978–80
Richard Pousette-Dart, Suspended light, 1978–80, Acryl auf Leinen, 183 x 137 cm, Schätzwert € 200.000 – 300.000, Auktion Zeitgenössische Kunst, 1. Juni 2016

 

In seinem vielseitigen, von 1930 bis 1990 reichenden Schaffen, das auch Skulpturen und Grafiken umfasste, verarbeitete der Künstler in seinen frühen Arbeiten unter anderem Einflüsse der Kubisten, Pointilisten, Surrealisten, der Kunst der Aborigines und anderer alter Kulturen. Bereits 1948 stellte er bei der Biennale Venedig aus, wieder 1982. 1959 nahm Richard Pousette-Dart an der documenta II teil.

Die gewundenen, surrealen Formen der früheren Jahre wandeln sich ab den 1960er-Jahren in scheinbar schimmernde, lichtpulsierende Bilder, in eine Form von transzendenter Op-Art. „Stellar Light“, „Space Continuum“ oder „Radiance“ heißen solche Bilder. Auch „Suspended Light“ von 1978/80 wirkt fast lebendig durch seine Textur. Die zentrale Figur, ein strahlender Lichtpunkt ähnlich der Sonne, zieht das Auge des Betrachters auf sich.

(myART MAGAZINE Nr. 07/2016)

Auktion Zeitgenössische Kunst Teil I
Mittwoch 1. Juni, 18 Uhr
Palais Dorotheum Wien

Auktion Zeitgenössische Kunst Teil II
Donnerstag 2. Juni, 17 Uhr
Palais Dorotheum Wien

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